Unterstützung und Selbstfürsorge für Angehörige von Kindern und Jugendlichen mit Bulimie/Essstörungen

Bis zur Selbstaufgabe …

… geht die Unterstützung und das Kümmern von Müttern, Vätern, Geschwistern oder anderen Angehörigen, wenn das eigene Kind an einer Essstörung leidet.

Waren bis jetzt immer die Kinder der anderen betroffen, ist es nun das eigene Kind und die Recherche über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, Therapien und Hilfsangebote für das Kind beginnt. Gefolgt von vielen nächtlichen Lesestunden zu einem Thema, das bis dato nicht das eigene war.

Anfangs versuchen viele Eltern, das „Problem“ im familiären Rahmen zu lösen, vielleicht mit der Betroffenen zu sprechen oder sie zu motivieren, doch endlich „normal“ zu essen oder überhaupt wieder zu essen. Es werden Essenspläne erstellt und gemeinsame Mahlzeiten geplant. Die Kontrolle des Essverhaltens sitzt wie ein stummer Begleiter mit am Esstisch und macht jedes Familienessen zum Spießrutenlauf.

Und dann kommt noch die Frage nach dem Warum:

  • Warum mein/unser Kind?

  • Haben wir etwas falsch gemacht oder übersehen?

  • Ist die Erziehung die falsche gewesen oder waren wir zu wenig für unser Kind da?

  • Ist ihr etwas zugestoßen?

  • Hat sie sich zu sehr an den Idealen von Social Media orientiert?

  • Wie können wir ihr klarmachen, dass all diese Ideale nur Show sind?

All diese Fragen können quälend sein und nicht selten auch die Familie stark unter Druck setzen. Alles dreht sich um das kranke Kind und die Hoffnung, dass das Leben wieder in normale Bahnen zurückfindet.

Niemand kann heilen.

Gerald Hüther

Doch meiner Erfahrung nach führt die Selbstaufgabe der Angehörigen selten zu dem gewünschten Ergebnis. Stattdessen wird der Strudel immer tiefer. Der Bewegungsradius wird kleiner, das soziale Leben eingeschränkt etc. Trotz aller Bemühungen rutscht das Kind immer weiter in die Essstörung.

Und auch wenn es weh tut, gibt es einen Punkt, an dem auch Angehörige die Grenzen ihrer angebotenen Hilfe begreifen müssen. Schlussendlich entscheiden die Betroffenen selbst, ob sie genesen wollen und wie.

Gerald Hüther hat den schönen Satz geprägt: „Niemand kann heilen“ (und das tat er auf einem Ärztekongress voller Menschen in weißen Kitteln).

Wir können ein Gespräch anbieten, eine Beziehung, Neugier, den Menschen hinter der Krankheit kennenzulernen und trotz der Symptome zu ihm durchzudringen. Denn die Symptome sind wie eine Botschaft, eine Kritik am Status quo und der Ruf „hier stimmt etwas nicht“.

Aber wir können sie nicht retten.

Wir können ihnen jedoch die Kompetenz zusprechen, sich selbst zu heilen, mit der Hilfe, die sie in Anspruch nehmen können und wollen.

Ein Lösungsversuch


Vielleicht fragst Du Dich, warum ich hier so deutliche Worte finde und keine Ratschläge zur Ernährung etc. gebe. Da möchte ich kurz ausholen. Ich war selbst davon betroffen und rückwirkend kann ich sagen, dass es nichts Nervigeres gab, als Menschen (auch liebe Angehörige), die mir sagten, was ich wann essen soll, welche Probleme ich angeblich hätte und die immer dachten, ich benötige ihre Hilfe.

Denn eine Sache hatten sie nicht verstanden – mit dem Essen selbst, hatte die Krankheit wenig zu tun. Sie ist ein Symptom für alles, was ich in mich hineingefressen hatte, was ich nicht verstehen oder verarbeiten konnte. Und ja, das war eine Menge. Die Krankheit (die ich wählte) war ein Versuch mich selbst zu heilen.

Aber zur Wahrheit gehört auch, dass ich einen Lösungsweg wählte, der nur kurzfristig Linderung verschaffte. Langfristig aber keines meiner Probleme löste, sondern mir eine Menge neuer Probleme verschaffte.

Bis ich das verstanden hatte, gingen leider Jahre ins Land. Jahre, die auch für meine Familie anstrengend und herausfordernd waren.

Und dann ist da noch die Frage nach der Schuld …

Nicht wenige Angehörige suchen die Schuld bei sich und gut und gerne wird es von Therapeuten und Kliniken genauso kommuniziert.

Doch hier möchte ich dagegen halten. Sicher hat jede junge Frau, die an einer Essstörung erkrankt, einen Grund dafür (denn das überkommt einen nicht einfach) und ja, häufig führen auch Konflikte in der Familie zu solchen Symptomen.

Aber Schuld hat niemand – nicht das Kind, nicht die Eltern.

Frei von Schuld kann begonnen werden, sich mit der Aufarbeitung zu beschäftigen.

Oft finden sich verdeckte Konflikte, Dinge, die man nicht sagen darf (obwohl wir doch alle so offen miteinander sind und die Tochter die beste Freundin ist …), rosafarbene Elefanten im Raum – die keiner anspricht.

Aufarbeitung ist wichtig und kann eine Chance sein, Verantwortung zu übernehmen für sich selbst und auch die eigene Familie.

Dabei kann ich unterstützen.

Begleite ich Angehörige, geht es in erster Linie darum, sie auf dem Weg zu begleiten, den sie mit einem kranken Kind vor sich haben.

Wir schauen, was Sie gerade benötigen, welche Themen auch bei Ihnen schon lange schlummern und wenn Sie mögen, machen wir uns an die Verarbeitung von Erlebtem.

Ziel ist es, Sie so zu stärken, dass Sie zuerst für sich selbst und dann für ihr Kind sorgen können.

Gerne teile ich auch meine eigene Erfahrung im Umgang mit der Bulimie und was mir damals geholfen hat.

Nutze gerne das kostenfreie und unverbindliche Erstgespräch. Wir lernen uns kennen und schauen wie und ob wir gemeinsam arbeiten wollen.

Häufige Fragen zu buliMEfree

  • Nein, das ist es nicht.

    buliMEfree ist ein Coachingangebot für Angehörige von Kindern/Jugendlichen, die an einer Essstörung erkrankt sind, die mehr über die Krankheit erfahren wollen und trotz der anstrengenden Zeiten für sich sorgen wollen.

    Ich bin überzeugt, helfen kann nur, wer bei Kräften ist.

  • Deine Tochter darf gerne mal zu einem Termin mitkommen, wird jedoch nicht „behandelt“.

    Wenn sie mich oder meine Arbeit kennenlernen will, freue ich mich auf den Austausch.

    Während deiner Session kann sie gerne in der Nähe warten oder im wunderschönen Bergischen Land spazieren gehen.

  • Das ist sehr individuell und hängt von deinen persönlichen Wünschen ab.

    Neben den Coaching- und Hypnosesessions biete ich auch die amnanda Kur an, die gezielt Stress aus dem Körper abbaut.

    Für die Coachingsessions können wir einen individuellen Zeitraum vereinbaren, für die amnanda Begleitung ist ein Zeitraum von 12. Monaten vorgesehen.

  • Hier kann es von mir nur ein klares JA geben. Denn dein Kind ist auf der Suche nach Lösungen und hat selbst vielleicht keinen besseren Weg gefunden, als die Essstörung.

    Unabhängig davon gehören Essstörungen zu den im ICD10 aufgeführten Störungen, die nur von Ärzten, Therapeuten oder Heilpraktikern für Psychotherapie behandelt werden dürfen.

    Es gibt verschiedene Ansätze, die ihr gemeinsam ausprobieren könnt.

  • Haftungsausschluss für therapeutische und medizinische Beratung

    Unsere Inhalte (auf dieser Website, auf Social-Media-Plattformen, innerhalb unserer Produkte und Kurse etc.) werden zu Informations- und Bildungszwecken zur Verfügung gestellt. Hypno Coaching UG (haftungsbeschränkt)/Natascha Kliewer ist kein medizinischer Anbieter, Anbieter von psychiatrischer Betreuung oder eine medizinische Fachkraft.

    Die Inhalte stellen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose, Therapie oder Behandlung dar. Sie sind nicht als Ersatz für professionelle Dienstleistungen durch dafür speziell ausgebildete Personen in diesen Bereichen gedacht.

    Coaching ist keine Psychotherapie und grenzt sich klar hiervon ab. Im Coaching werden keine Diagnosen gestellt, noch werden Krankheiten (z. B. Depression, Angststörung, schwere Traumata, Sucht- oder Essstörung) behandelt.

    Für die Teilnahme an unseren Kursen sowie für Coaching im Allgemeinen ist eine psychische Gesundheit Grundvoraussetzung. Wir appellieren hier an deine Eigenverantwortung.

    Solltest du dich in therapeutischer oder medikamentöser Behandlung befinden oder in der Vergangenheit in therapeutischer und/oder medikamentöser Behandlung gewesen sein, weisen wir ausdrücklich darauf hin, nur nach vorheriger Absprache mit deinem*deiner Therapeut*in oder deinem Arzt*deiner Ärztin an unseren Kursen teilzunehmen. So kannst du sicherstellen, dass bestimmte Übungen oder Tools nicht kontra Indikativ wirken.

    Wenn du ein medizinisches oder psychisches Problem hast oder vermutest, dass du ein solches hast, wende dich bitte umgehend an einen Arzt oder psychiatrischen Betreuer.

    Lasse dich bei Fragen zu einer Erkrankung und Behandlung immer von einem Arzt*einer Ärztin oder einem anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister beraten, missachte niemals professionellen medizinischen Rat oder verzögere die Suche nach diesem aufgrund unserer Inhalte. Bei erlebter Gewalt wende dich bitte direkt an die Polizei (in akuten Fällen) oder an eine andere Anlaufstelle mit entsprechend qualifizierten Beratern.

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Es beginnt alles mit einer Idee. Vielleicht willst du ein Unternehmen gründen. Vielleicht möchtest du ein Hobby in etwas Größeres verwandeln. Oder vielleicht hast du ein kreatives Projekt, das du mit der Welt teilen möchtest. Was auch immer es ist – die Art und Weise, wie du deine Geschichte online vermittelst, kann einen gewaltigen Unterschied ausmachen.

Mach dir keine Gedanken darüber, professionell zu klingen. Klinge einfach wie du selbst. Es gibt über 1,5 Milliarden Websites da draußen, doch es ist deine Geschichte, die diese von allen anderen unterscheiden wird. Wenn du deinen Text laut vorliest und in deinem Kopf nicht deine eigene Stimme hörst, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass du noch Arbeit vor dir hast.